Monoflexibilität

Monoflexibilität – Mal ehrlich, wer gibt schon gerne zu, dass es in der Beziehung sexuell gerade nicht gut läuft?

Was steckt hinter dem Beziehungskonzept?

Langeweile und fehlende Lustsind immer noch Tabuthemen, die hinter dem „Alles super“ auf Nachfragen verschwinden. Das wollen „TheHellwigs“Vanessa und Tanja ändern. Das Hamburger Paar unterstützt andere Beziehungen mit Coachings und Workshops auf dem Weg zu mehr Leidenschaft und Zuneigung–und ermuntern dabei zu einem „monoflexiblen“ Lebensstil. Was genau das bedeutet haben uns die beiden verraten.

,,Wir glauben nicht an die klassische Monogamie“ – dieser Satz fällt früh in unserem Gespräch Tanja und Vanessa. Was kompromisslos klingt, ist in Wahrheit das Gegenteil. Denn ein ständiger, offener Austausch ist Mittelpunkt ihrer Paar-Coachings, und gleichzeitig die wichtigste Säule eines alternativen Beziehungskonzepts, das sie Monoflexibilität betiteln. Im Fokus steht das Ausprobieren als Paar, neue Impulse und vor allem die Kommunikation. Das bedeutet: Alles kann, nichts muss. „In einer monoflexiblen Beziehung wird experimentiert, aber immer in Absprache mit dem Partner“, erklärt Vanessa. Es soll explizit Raum für Neues geben.

Neue Impulse und Coaching

Monoflexibilität kann also eine geöffnete Beziehung bedeuten, bei der jedoch nach wie vor der Zusammenhalt als Paar unabdingbar ist. „Vielleicht hat man Lust auf eine neue Praktik, auf Toys“, erzählt Tanja, „oder man besucht mal gemeinsam eine sexy Party. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt“. Dabei entscheidet jedes Paar selbst, wie weit es gehen möchte und was sich gut anfühlt.

Die Idee zu den Coachings und des„etwas anderen“ Beziehungs-Konzepts kam Tanja und Vanessa aus persönlicher Erfahrung. Denn ihnenselbst sind Krisen als Paar nicht fremd.„Es ist ganz normal, dass es mal hakt, und dass es vielleicht auch an Lust mangelt“, erzählt Tanja, undVanessa ergänzt: „Aber es ist schwierig, sich das einzugestehen“. Seit vielen Jahren ein Paar, hat auch ihre Liebe schwierige Phasen hinter sich.

Für Tanja und Vanessa waren schließlich lange und ehrliche Gespräche die Lösung, bei denen sie ihre tiefsten Gedanken und Wünsche miteinander teilten – auch sexuelle Bedürfnisse. „Eine gesunde und schonungslos ehrliche Kommunikation hat unsereBeziehung gerettet“, berichtet Tanja. Es ist ja schon nicht immer leicht, sich selbst unbefriedigte Sehnsüchte einzugestehen“, ergänzt Vanessa. „Sich dann auch noch dem Partner anzuvertrauen, erfordert Mut –und ist dennoch so wichtig“.

Monoflexibilität auf den Punkt gebracht

In einer monoflexiblen Beziehung bleibt man also zu zweit ein Paar, doch es gibt Raum für Neues, gesellschaftliche Normen werden hinterfragt. Was das bedeutet, entscheidet jedes Paar selbst. Und ja, auch Küssen, Kuscheln oder Sex mit anderen ist erlaubt – aber eben nur im gemeinsamen Einverständnis. 

„Hier unterscheidet sich eine monoflexible von einer offenen Beziehung“, erklärt Tanja, „denn als monoflexibles Paar geht keiner ohne das Wissen des anderen seiner Wege – es wird kommuniziert, sodass es für beide passt“.

Die Hellwigs wissen, dass die Lust auf etwas Neues nicht gleich bedeutet, dass man sich nicht mehr liebt. Im Gegenteil: Sie machen persönlich und bei ihren Coachings die Erfahrung, dass aus den neuen Impulsen und dem Ausprobieren oft eine ganz neue Wertschätzung und wiedererwachte Zuneigung für den Partner entsteht. „Es gibt einen Unterschied zwischen Monogamie und Treue“, ist Vanessa sich sicher. Das klassische Beziehungs-Konzept und traditionelle Rollenbilder sind für sie längst überholt.

Die Idee des Choachings

Deswegen wollen die Hellwigs ihre Überzeugungen und ihre Erfahrungen weitergeben. Die Idee zum Business entstand vor etwa einem Jahr. „Wir hätten uns in unserer schwierigen Phase jemanden gewünscht, der uns auf dem Weg begleitet und unterstützt“, berichtet Tanja. Sie und Vanessa bringen berufliche Vorerfahrung mit: Vanessa ist psychologische Beraterin und Sexologin, während Tanja in ihren Jobs als Glücksforscherin und Architektin mit soziologischer Ausrichtung auch schon ganze „Sex-Räume“ entwickelt hat.

Die beiden bieten als lesbisches Pärchen Coachings für heterosexuelle Paare ab 30 und Einzelpersonen (in einer Beziehung) an, außerdem Workshops mit mehreren intensiven Sitzungen. Dabei kommen jeweils entweder Einzelpersonen oder Paare in einer Gruppe zusammen. Außerdem sind Tanja und Vanessa auch per Mail für die erste Kontaktaufnahme erreichbar. „Vielleicht weiß man am Anfang gar nicht, wie man das Thema dem Partner gegenüber ansprechen soll“, so Vanessa. Für mehr Informationen und Beratungstermine klickt hier.

Mehr hamburger StadtInfos findet Ihr hier.

Schreibe einen Kommentar