Tausche Bildung für Wohnen

Tausche Bildung für Wohnen – Janina Krebs ist Bildungspatin beim frisch gegründeten Verein „Tausche Bildung für Wohnen Hamburg e.V.“. Was das bedeutet? Sie und ihre Mitbewohner*innen wohnen kostenlos in Steilshooper und leisten im Gegenzug ein Freiwilliges Jahr in der neuen Bildungseinrichtung im Viertel.

Das Prinzip der ,,Tauschbar“

Die Idee rund um das ungewöhnliche Wohnkonzept stammt eigentlich aus dem Ruhrgebiet, wo es schon einige Tauschbars gibt. Das Prinzip bleibt an allen Standorten gleich: Die Freiwilligen bewohnen ein gestelltes Zimmer in einer WG und unterstützen bei der Arbeit mit Kindern in strukturschwachen Stadtteilen. Anna-Sophie Hippke ist hauptamtliche Standortleiterin des neu gegründeten Hamburger Vereins. Die gebürtige Hanseatin war jahrelang in NRW für das Projekt tätig, bevor sie die Tauschbar in Hamburg initiierte. „Ich hatte schon ganz lange die Idee im Kopf, das Projekt nach Hamburg holen.“, erzählt sie, „denn hier ist meine Heimat –und der Bedarf an Bildungsförderung in Steilshooper ist groß.“

Die Tauschbar für Kinder

Die Tauschbar im Herzen des Hamburger Stadtteils bietet den Kindern ein breites Betreuungsangebot. Im Mittelpunkt steht die Lernförderung, etwa durch Hausaufgabenhilfe in Kleingruppen und die Zusammenarbeit mit den Bildungspat*innen. Lesen, Rechnen, Schreiben –wo die Kinder Hilfe brauchen, unterstützen Janina und ihre Kolleg*innen. Zusätzlich zu den Lerngruppen finde Wochenend-Projekte und Ferienbetreuungstatt.Ausflüge sind geplant, demnächst soll es vielleicht eine Theatergruppe geben.

Die Tauschbar ist nicht nur ein Ort zum Lernen“, berichtetAnna-Sophie Hippke, „denn die Kinder dürfen hier auch spielen, toben und einfach sein, wie sie sind.“Die Einrichtungsoll ein Bezugsort abseits von Schule und Elternhaus sein, in dem Kinder Geborgenheit erfahren, sich sicher fühlen. Und so kann es schonmal sein, dass nach dem Erledigen der Hausaufgaben eine wilde Runde „Ticken“ vor der Einrichtung stattfindet, oder eine fantasievolle Landschaft aus Lego-Bausteinen auf dem Boden entsteht.

Mittendrin Janina, die nach ihren ersten Arbeitstagen begeistert ist. „Es ist toll zu sehen, wie schnell die Kinder Vertrauen aufbauen“, erzählt sie. „Wir können wirklich einenOrt schaffen, an dem sie sich wohlfühlen“. Und auch in der WG verläuft das Kennenlernen unter den Bildungspat*innen reibungslos: „Wir stellen uns gerade noch aufeinander ein, verstehen uns aber schon richtig gut“, berichtet Janina. Dass ihr erster Umzug nach Steilshooper führte, ist für sie eine Herausforderung, die sie mit Neugierde und Selbstvertrauen angeht. Nach dem Abitur stand für sie schnell fest, dass Ausbildung oder Studium noch etwas warten müssen. Ihr war klar: Erst kommt das Ausprobieren, das Praktische. „Und dann habe ich mich irgendwie in die Tauschbar-Stelle verliebt“, erzählt sie grinsend.

Weitere Infos für die Interessierten unter euch

Die Kooperation zwischen dem Verein und den Bildungspat*innen läuft in der Regel ein Jahr und findet im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes statt. Bereits jetzt läuft der Bewerbungszeitraum für das Jahr 2024. Besondere Vorkenntnisse oder Erfahrungen braucht es nicht, um Bildungspat*in zu werden.

Nur die Lust auf die Arbeit mit Kindern sollte man mitbringen“, erklärt Anna-Sophie Hippke. Für sie ist das Projekt eine Herzensangelegenheit mit viel Potenzial. Langfristig können bis zu 100 Kinder in der Tauschbar betreut werden, zunächst sollen es aber weniger sein, um im ersten Jahr die Strukturen auszutesten. Mehr Informationen zur Tauschbar findet ihr hier.

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